19. Mai 2020
Schürmatt Input

Waldschule - Ist das denn Schule?

Als die HPS Zetzwil von einem auf den anderen Tag geschlossen und der Schulunterricht durch ein Betreuungsangebot ersetzt wurde, war Kreativität gefragt. So entstand kurzum die Waldschule.

Waldschule bedeutet draussen sein, auf Bäume klettern, den Bach entdecken, aber auch Schnecken beobachten und Fragen stellen. Und so wird aus einer Gruppe von Kindern und Erwachsenen eine Forschungsgruppe. Losgelöst vom ursprünglichen Klassenverbund brechen sie auf, um die Welt zu erforschen. Das verbindet bekanntlich rasch und so wurden schnell Freundschaften geschlossen.

Was ist Schule? 

"Ist das denn Schule?", fragt ein Mädchen. "Wenn wir raus gehen und spielen, dann lerne ich ja nichts. Ich will lernen!" Schnell wird ihr klar, ja das ist Schule. Den ganzen Tag lernt sie etwas: Was ist eine Libelle? Was frisst eine Schnecke? Oder sie lernt zählen beim «Versteckis» spielen. Am Schluss des Tages ist sie sehr glücklich und meint, "das war ein soooo schöner Tag".

Die Zeit mit den Kindern in der Waldschule während der Corona-Zeit war ein einmaliges und schönes Erlebnis  

Ein Baum als Waldtelefon

Im Bach entdecken die Kinder einen Kletterbaum. Immer wieder wollen sie hingehen und schauen, wie gut sie heute klettern können, wie weit hinaus und wie selbständig sie auf den umgefallenen Baum kommen. Nach dem zehnten, fünfundzwanzigsten oder hundertsten Mal merken sie auf einmal, dass die eigenen Arme doch stark genug sind und die Technik gut ausgefeilt, so dass es fast von selbst funktioniert. Der umgefallene Kletterbaum ist auch ein Waldtelefon: Hält man am vorderen Ende des Baumstammes sein Ohr hin, hört man, was das andere Kind auf der anderen Seite klopft und hämmert. 

Es braucht nicht viele Dinge um Neues zu lernen

Die Schülerinnen und Schüler konnten viele neue Plätzchen in der näheren Umgebung der Schürmatt gemeinsam entdecken und haben Vieles ausprobiert. Das anhaltend gute Wetter war förderlich für den "Entdeckergeist". Eindrücklich war die Zufriedenheit, mit welcher alle von den Expeditionen zurückkamen. Es braucht wirklich nicht viele Dinge, um Neues zu lernen. Offene Sinne, eine gesunde Neugier, ein paar gute Schuhe und etwas Geduld und Ausdauer. Natürlich steckt auch viel Vorbereitung dahinter, doch darf und muss man in der Natur auch die «besten Pläne» dem kostbaren Moment, der uns durch eine Entdeckung beschert wird opfern. Dann erst kommen wir den Wundern der Natur und uns selbst etwas näher.

Autorinnen: Gabriela Schmäh Klasse 3, Sonja Garraux- Germann Klasse 4

Eindrücke

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