Gleichgewicht, Balance, Ausgewogen oder im Lot sein ist bei unserer täglichen Arbeit in der Physiotherapie mit Kindern und Erwachsenen zentral.
Sitzen, Stehen, Gehen, Rennen, Treppensteigen, vom Rollstuhl auf die Behandlungsliege wechseln, Aufstehen, Klettern, Fahrradfahren, Schuhe und Kleider anziehen oder etwas vom Boden aufheben: für all diese Aktionen bauchen wir unser Gleichgewicht. Durch ein gutes Gleichgewicht werden viele Alltagshandlungen überhaupt erst möglich oder erleichtert. Ebenfalls sinkt das Sturzrisiko. Deshalb prägen Übungen wie Klettern, Balancieren, Fang- und Werfspiele, Hindernisse bewältigen, Kraft- und Ausdauertraining unseren Alltag in der Physiotherapie. In der Stiftung Schürmatt versuchen wir spielerisch die Klienten zu aktivieren und bis an ihre Grenzen zu fordern, um immer wieder ein Stückchen weiterzukommen. Dazu ist es notwendig, sie immer wieder aus ihrer Komfortzone zu locken.
So wie zum Beispiel in einer Physiostunde mit Jeffrey. Spielerisch üben wir das Gleichgewicht und die Kraft in den Beinen. Wir versetzen uns gedanklich in eine Zirkusmanege mit vielen imaginären Zuschauern. Diese sind gespannt auf die akrobatische Darbietung des jungen Artisten Jeffrey. Hochkonzentriert und motiviert bewältigt Jeffrey die Stufen zum Hochseil (Holzbalken) und meistert die schwierige Aufgabe ohne Zwischenfall. Er verneigt sich wie ein professioneller Akrobat und geniesst den verdienten Applaus!
Um die Klienten angepasst zu fördern, ohne sie zu überfordern, müssen auch wir Physiotherapeuten in der Balance sein, nicht nur körperlich. Unsere Arbeit ist wunderbar abwechslungsreich und spannend. Wir müssen flexibel, spontan, einfühlsam, empathisch und geduldig sei. Das Lachen und der Stolz der Klienten, wenn sie eine Aufgabe gemeistert haben, und die sichtbaren Fortschritte sind eine grosse Motivation und Freude für uns.
Autorinnen: Anette Beer und Antonia Anner
